Der Orkan „Kyrill“ – erfordert den Einsatz der Helfer aus Pinneberg

Uetersen / Pinneberg. Gemessen an den Befürchtungen des Vormittags gestaltet sich der Witterungsverlauf eher harmlos: Starke Niederschläge und einige heftige Windböe kurz vor neun Uhr sind ...

Uetersen / Pinneberg. Gemessen an den Befürchtungen des Vormittags gestaltet sich der Witterungsverlauf eher harmlos: Starke Niederschläge und einige heftige Windböe kurz vor neun Uhr sind die Spitze des Orkans und diese Minuten sind es, die auch Schäden hervorrufen, die die örtlichen Behörden dann an das THW abgeben:

Eine Hauswand in einem der Hochhäuser in Pinneberg wurde durch den Wind eingedrückt. „Plötzlich war da ein Riss, der bis zur Tapete reichte.“ schilderte die Mieterin das Ereignis. Besorgniserregend verlängerte sich der Abriss von Minute zu Minute. Die Kameraden der Feuerwehr Pinneberg übergaben die Einsatzstelle nach einer gemeinsamen Erkundung an die Helfer des THW.

Durch die erste Bergungsgruppe (B 1) wurde die Rissstelle mit einer Platte gesichert und abgedeckt. Ein kleines Sprengwerk verhinderte die Ausweitung des Schadens, der eine Fachfirma repariert worden ist.

Parallel rückte die zweite Bergungsgruppe (B 2) mit dem GKW II zu einer Schadenstelle aus, an der die Straße durch Oberflächenwasser überflutet wird. Die Helfer pumpten das Regenwasser auf die tieferliegenden Wiesen, damit es an der Kanalisation vorbei in die Vorflut finden konnte. Mit seinem Niederschlagsvolumen bedrohte „Kyrill“ auch die Stadt Uetersen. Das viele Wasser staute sich schon in der Nacht im Bereich eines Regenrückhaltebeckens am dortigen Stichhafen. Hilfe für die betroffenen Einwohner von Uetersen brachte die bereits in der Nacht eingesetzte Fachgruppe Wasserschaden-Pumpen des örtlich zuständigen THW-OV Elmshorn. Das Oberflächenwasser wurde mit einer großen Pumpe des THW (5.000 l/Min.) und mehreren Tauchpumpen um den verstopften Ablauf herum gepumpt. Bei Tageslicht konnte dann eine Ursache für die Verstopfung gefunden werden: Der Ablauf des Vorfluters war dicht! Nun musste schnell mit einem Bagger geräumt werden! Für diese Arbeit forderte die Einsatzleitung der Feuerwehr Uetersen den MAN 6 x 6 mit Anbaukran aus dem THW-Ortsverband Pinneberg an.

Das hoch geländegängige Fahrzeug ist mit einem Zweischalengreifer ausgestattet. Am Anbaukran montiert, können damit einfache Räum- und Baggerarbeiten sicher ausgeführt werden. Schnell war der Kraftfahrer mit diesem Fahrzeug zur Stelle und unterstützte so die Maßnahmen der Feuerwehr, des Städt. Bauhofs und des THW-OV Elmshorn. Die Strukturen des THW erlauben den schnellen und flexiblen Einsatz von Zügen, Fachgruppen oder Spezialtechnik, unter einer einheitlichen Einsatzleitung.

Stets unterstellt sich das THW der örtlichen Einsatzleitung. Der eingesetzte Gruppen- oder Zugführer bündelt auf Wunsch alle anderen THW-Kräfte. Er berät die Einsatzleitung zum optimalen Einsatz der „blauen Technik“ und gibt deren Aufträge an die Unterführer des THW weiter. Für die Einsatzleitung ergibt sich so immer ein eindeutiger Ansprechpartner, egal woher die einzelnen THW-Komponenten kommen, die zum Einsatz gebracht werden müssen.

Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurden insgesamt drei große Containermulden voll Abraum abgefahren, bis das betreffende Rohr sichtbar wurde. Für die Demontage von Schiebern am Auslauf wurden weitere Helfer mit dem GKW I aus Pinneberg nachalarmiert. Wieder leistete der Anbaukran wertvolle Hilfe: Nur durch den Einsatz des Krans war es möglich, die fest verklemmte Stahlkonstruktion zu demontieren. Parallel liefen die weiter intensivierten Pumparbeiten, denn der Pegel stieg durch die andauernden, heftigen Niederschläge gefährlich an. Durch das erneut auflaufende Wasser der Elbe, konnte auch das Pinnau-Sperrwerk nicht wie sonst geöffnet werden, um den Wasserstand der Pinnau abzusenken.

Nach über 10 Stunden Arbeit und unter Einsatz eines Spülwagens aus Neumünster meldeten die Einsatzkräfte der Einsatzleitung den Durchbruch: „Das Wasser läuft wieder!“ Die Pumpen konnten abgebaut werden, denn auch der Wasserstand der Elbe war so weit gefallen, dass sich ein guter Abfluss und damit eine schnelle Entlastung der Regenrückhaltebecken in Uetersen ergab. Dennoch steht für die Verantwortlichen fest: Nur durch den nächtlichen Einsatz der großen Lenzpumpe des THW wurden schlimmere Schäden verhindert.

Ein besonderer Sturmeinsatz der THW-Ortsverbände Elmshorn und Pinneberg für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Uetersen wurde erfolgreich abgeschlossen!


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