Güterzug verünglückte bei Tornesch

Tornesch/Heidgraben. Eine Rolle Rohstahl soll Auslöser für eine schwere Störung des Bahnverkehrs auf einer der meistbefahrenen Strecken in Deutschland gewesen sein. Am frühen morgen fiel sie ...

Tornesch/Heidgraben. Eine Rolle Rohstahl soll Auslöser für eine schwere Störung des Bahnverkehrs auf einer der meistbefahrenen Strecken in Deutschland gewesen sein. Am frühen morgen fiel sie aus dem Waggon aufs Gleis und ließ gut die Hälfte der nachfolgenden Güterwaggons entgleisen; darunter auch drei Waggons mit Gefahrgut.

In die Wiederherstellung der Eisenbahnverbindung war das THW ab Dienstag Nachmittag eingebunden. Aus vier THW-Ortsverbänden kamen die Helferinnen und Helfer der Bergungsgruppen und der Fachgruppen mit Spezialausrüstung. Von Dienstag, den 23.01.2007, bis Freitag der gleichen Woche stellten die Technischen Züge (TZ) aus Elmshorn (Nachtschicht) und Pinneberg (Tagschicht) der Bahn jeweils eine Bergungsgruppe mit GKW zur Verfügung. Insbesondere mit Beleuchtungsmitteln kamen die Helferinnen und Helfer aus Hamburg-Eimsbüttel und Norderstedt in den Einsatz. Zusammen mit dem Licht aus Elmshorn und Pinneberg hellten bis zu 45.000 Watt das Dunkel der frostigen Nächte auf. Bei der Ausleuchtung erbat die Bahn den Einsatz spezieller „Powermoons“ der Fachgruppe Beleuchtung des TZ aus Hamburg-Eimsbüttel, da sich mit diesen fast blendfreie Beleuchtung erzeugen lässt.

Nach dem Eisenbahnunglück bei Horst und dem Gleiskranunglück in Pinneberg war dies der dritte Einsatz für die Bahn, den die Zug- und Gruppenführer des Ortsverbandes Pinneberg abzuarbeiten hatten. Für das THW sind Eisenbahnunfälle immer eine besondere Herausforderung: Aufgrund der rechtlichen Situation der Bundesanstalt ergeben sich meist drei Auftraggeberstrukturen: die Feuerwehr die Ermittlungsbehörden Eisenbahnbundesamt und Bundespolizei die Bahn selbst.

Am Anfang einer solch komplexen Lage steht meist auch für das THW die Unterstützung der Feuerwehr und der anderen Gefahrenabwehrbehörden. In deren Auftrag entsendet das THW zunächst meist Fachberater, die nach eigener Erkundung den Einsatz der „blauen Technik“ zusammen mit der Einsatzleitung vor Ort planen. Die für die übernommenen Aufgaben notwendigen Einheiten werden dann nachalarmiert und nehmen ihre Tätigkeiten in den Einsatzabschnitten auf. Spätestens wenn die gegenwärtige Gefahr für Unbeteiligte abgewehrt werden konnte und die örtlichen Feuerwehren die Einsatzstelle verlassen, kommen die beiden anderen potentiellen Anforderer des THW auf die Führungskräfte zu:

Im Wege der Amtshilfe haben Eisenbahnbundesamt und Bundespolizei auch in dieser Lage das THW zum bergen der Beweismittel und zum Zusammentragen und Abtransportieren auf der Einsatzstelle beschlagnahmter Gegenstände in Anspruch genommen. Oft sorgen die Helferinnen und Helfer auch mit Licht oder speziellen Arbeitsschutzmitteln für die Sicherheit der Ermittler. Die Grundlage für den in der Regel am Längsten andauernden Teil einer solchen technischen Hilfeleistung ist ein Vertrag, in dem sich die Deutschen Bahn AG und THW bereits im Vorfeld über die besonderen Modalitäten der Hilfeleistung in solchen Ausnahmenfällen verständigt haben. Der Notfallmanager der Bahn und der Leitende des THW können sich daher unbürokratisch auf die Arbeit konzentrieren, zum Wohle der Öffentlichkeit, denen die Bahn so schnell als möglich wieder ihre Transportleistung zur Verfügung stellen muss. 


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