24.05.2005

Hilfstransport für Weißrussland

Für die Gemeinde der Mennoniten in Elmshorn hat der THW-OV Pinneberg in Zusammenarbeit mit den THW-OV Niebüll und Preetz auf Bitten des THW Landesverbandes HH, MV, SH einen kleinen Hilfstransport nach Brest (Weißrussland) durchgeführt.

Das Ziel war es, die in Elmshorn gesammelten Güter für eine Mennonitengemeinde in Brest vor Ort zu übergeben, um das „versickern“ in anonymen Kanälen zu verhindern. Durch einen ambitionierten Zeitplan der Elmshorner Gemeinde erhielt diese humanitäre Aktion phasenweise „Einsatzcharakter“.

Durch die Überplanung mit den erfahrenen Russlandfahrern der ersten Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sind von Seiten des THW viele der möglichen Problemstellen rechtzeitig erkannt und durch gute Vorbereitung weitgehend entschärft worden. Die gewährte Gastfreundschaft des THW-OV Frankfurt/Oder spielte hier eine sehr wichtige Rolle. Nachdem das Beladen termingerecht beendet wurde, reisten die beiden Helfer aus Preetz und Pinneberg mit dem LKW/Ldbw. des OV Niebüll pünktlich ab und erreichten das Etappenziel. Am nächsten Tag ging es durch Polen bis zur Grenze nach Weißrussland, Brest ist die Grenzstadt. Die Zollabfertigung verlief dann eher wie befürchtet, als wie vom Träger des Hilfstransportes angenommen. Nach etwas über 15 Stunden war der Grenzübertritt aber gelungen und die Helfer hatten auch die zweite Etappe geschafft. An nächsten Tag wurden die Güter an einem Lager in Brest ausgeladen und man übernachtete noch einmal bei dem Vorsteher der örtlichen Mennoniten. Die Rückfahrt begann wieder mit umfangreichen Zollformalitäten, die sicher nur durch den Ideenreichtum und die Erfahrung der eingesetzten Helfer so weit abgekürzt werden konnten, dass keine dritte Nacht in Weißrussland dabei herausgekommen ist. Da die erlaubten Lenkzeiten nun ausgereizt waren, konnte die angestrebte Tagesetappe bis Frankfurt/Oder nicht mehr gefahren werden. Eine Übernachtung in einem Motel in Polen war also Überraschung Nr. 3, der eigentlich kurzen Reise. Folge dieses Zwischenstopps war nun, dass auch bei einem problemlosen Grenzübertritt mit einem leeren LKW aus Polen in die Bundesrepublik die Fahrt bis Pinneberg zu weit gewesen wäre. Also beschloss die Besatzung auch auf der Rückfahrt im THW-OV Frankfurt/Oder zu übernachten, um kein Risiko einzugehen. Die Strapazen der vergangenen Tage hatte Reserven aufgezehrt.

So kam es, dass die Helfer erst am Sonntag, am frühen Nachmittag, wieder in Pinneberg waren. Obwohl es nur gut 4.000 km waren, dauerte die Reise doch insgesamt rund 120 Stunden, ergibt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 34km/h – an dem Fahrzeug lag es aber nicht!




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