Kraneinsatz Nr. 2/2008 begann am Sonntag, um 0:43!

Pinneberg. Sonntag, 0:43 Uhr – die Funkalarmempfänger des THW springen an, der durchdringende Rufton beendet jeden Nachtschlaf. Die Meldung: ...

Pinneberg. Sonntag, 0:43 Uhr – die Funkalarmempfänger des THW springen an, der durchdringende Rufton beendet jeden Nachtschlaf.

Die Meldung: Einsatzort Pinneberg; Kraneinsatz – Unterstützung des Rettungsdienstes. Nun heißt es wach werden, die Siebensachen zusammensuchen und konzentriert aber zügig zur Unterkunft fahren. Wer sich schon einmal 90 Sekunden nach dem Aufstehen an das Steuer seines Autos gesetzt hat weiß, was das bedeutet. In der Unterkunft angekommen wird die Schutzkleidung angelegt, Kran und GKW I zum Abmarsch fertig gemacht und all‘ dass muss wieder nicht lange dauern. Nach weniger als 15 Minuten sind 11 Helfer mit Blaulicht und Martinshorn auf dem Weg zum Einsatzort, an dem sie von Rettungsdienst und Feuerwehr erwartet werden. Der Notarzt konnte einen Patienten im 3. OG eines Hauses aus den 1950iger Jahren wiederbeleben. Jetzt muss der Mann so schnell es geht ins Klinikum Pinneberg, er ist intubiert und beatmet. Durch das Treppenhaus geht das aber nicht und mit der Drehleiter der Feuerwehr ging es auch nicht. Wehrführer Uwe Kuhlmann hat dem Notarzt daraufhin einen Rettungsplan vorgeschlagen, der auf dem Einsatz des Krans des Pinneberger THW und seiner DL beruht. Mit dem Kranhaken kann eine Dachgaube erreicht werden, durch die die „Marinetrage“ der Feuerwehr auf das Dach herausgeschoben werden könnte. Bei dieser maximalen Auslage träg der Kran noch fast 1 t, und hat die hier notwendige Reserve, um sicher zu arbeiten. Die medizinische Ausstattung soll in den Korb der DL übergeben und durch einen Mitarbeiter des Rettungsdienstes überwacht werden, während der Patient am Kranseil herabgelassen wird. Als die Helfer an der Einsatzstelle eintreffen, erhalten sie die entsprechenden Einsatzbefehle.

Die gewählte Lösung ist für die Beteiligten nicht neu, entspricht sie doch dem „Hamburger Konzept“, das im THW im März 2007 ausgebildet und wonach Feuerwehr Pinneberg und THW auch schon gemeinsam geübt haben. Für den Einsatz in dieser Nacht ist es sicher ein Vorteil, dass zwei der anwesenden THW-Helfer Rettungsassistenten im Hauptberuf sind und insbesondere den drei Helfern, die ihre „Feuertaufe“ erleben, zur Seite stehen. Die erforderliche Ausrüstung wird zusammengestellt und Hand in Hand mit dem Rettungsdienst und der Feuerwehr gearbeitet, um den Patienten schonend aus seiner Wohnung herauszuholen. Nach gut 45 Minuten liegt der Patient im Rettungswagen (RTW).

Die Feuerwehr wird mit einem herzlichen Dankeschön aus dem Einsatz entlassen. Für die Helfer des THW ist ein Einsatz mit dem Stichwort „Tragehilfe“ neu, daher überlassen die Kameraden der Feuerwehr dem THW gerne alles Weitere.

Die Besatzung des GKW I unterstützt den Rettungsdienst und das Klinikpersonal noch bis zum Bett in der Intensivstation. Der Kranfahrer rückt ein um macht sein Fahrzeug wieder einsatzbereit. In dieser Nacht endet der Dienst der Freiwilligen gegen 03:00 Uhr, nach einem Debriefing den Grundsätzen der Bundesvereinigung SBE e.V. entsprechend; die dafür geschulten "Pears" sind im eigenen TZ vorhanden. 


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