Schalkholz,

Technische Hilfe Groß - Rettung 2

Um 14:25 und um 14:37 Uhr schrillten unsere Alarmwecker „VOLLALARM“ und der beschauliche Samstagnachmittag fand sein jähes Ende. Aus vielen Orten im Süden des Kreises Pinneberg setzten sich ehrenamtlich engagierte Einsatzkräfte in Marsch, um als Technischer Zug Pinneberg bei einer Großschadenlage im Kreis Dithmarschen zu helfen.
Zwei Helfer bringen die Tauchpumpe in Stellung.

Zwei Helfer bringen die Tauchpumpe in Stellung.

Der Zusatz R2 zum Einsatzstichwort deutete darauf hin, dass auch mit einigen Verletzten Menschen zu rechnen sei. Es gab also gute Gründe, sich zu beeilen.

In der Unterkunft angekommen wertete der Zugführer die Einsatzdepesche aus und die Gruppenführer besetzten ihre Fahrzeuge und glichen Lücken in der eigenen Mannschaft mit Anwesesenden anderer Fachgruppen aus. Es sollten nur voll besetzte Fahrzeuge ausrücken. Hier kamen nun erste Zweifel auf: Anlass für die Alarmierung sollte eine Flächenlage nach Unwetter im Kreis Dithmarschen sein. Es fanden sich aber online keine Hinweise und auch keine Posts bei Twitter. Zudem war Sonnabendnachmittag – vielleicht doch eine Übung? Wie dem auch sei: Der Einsatzauftrag war klar und der Zugführer verlegte mit Zugtrupp, Bergungsgruppe (B1-EGS) sowie den beiden Fachgruppen Notversorgung und Wassergefahren im geschlossenen Verband von Pinneberg nach Odderade, westlich von Albersdorf, Kreis Dithmarschen.

Aus dem dortigen Breitstellungsraum wurden die Kräfte dann an die Einsatzstellen beordert, um die vielen verschiedenen Aufgaben zu bearbeiten. Einmal mehr bot das Kieswerk der Firma HOLCIM in Schalkholz, mit seinen vielfältigen Einrichtungen und Anlagen, den allerbesten Rahmen für diese Übung. Die Übungsleitung hatte mit vielen Puppen und einer Anzahl Schülerinnen und Schüler Situation nachgestellt, wie sie vielleicht im Rahmen eines Schulausflugs in diesen Betrieb entstehen könnte. Als die Helferinnen und Helfer in ihren blauen Einsatzfahrzeugen auf dem Gelände ankamen, liefen ihnen Menschen bereits hilfesuchend entgegen. Nun galt es kühlen Kopf zu bewahren und sich erst einen genauen Überblick zu verschaffen, damit ggf. lebensgefährlich Verletzten vor den nur leicht Betroffenen geholfen werden würde.

Die Bergungsgruppe aus Pinneberg musste einen sicheren Zugang zu einer hohen Anlage mit dem Einsatzgerüstsystem herstellen. Die Fachgruppe Notversorgung bewahrte Personen in einem Tümpel vor dem Ertrinken, indem sie den Wasserspiegel mit Tauchpumpen stabil hielt und später auch absenkte. Jetzt konnten die Beine der Betroffenen aus dem schweren Lehm befreit werden. An dieser Einsatzstelle gerieten sogar die Helfer in Not: Die Ränder der Tonhalde waren tatsächlich bodenlos.

Die Fachgruppe Wassergefahren setzte ein MzAB ein, um Personen vom Schwimmbagger zu retten, der auf dem mit Wasser gefüllten Tagebau schwimmt. Von den vorangegangenen Übungen kannte die Mannschaft diese Anlage genau, so dass diese Aufgabe schnell erledigt war. Für die Zugführung galt es, die eigenen Kräfte zu koordinieren, die Lage zu verstehen und zu melden, sowie die Maßnahmen mit den Nachbarn anzustimmen. In der zweiten Hälfte der Übung mussten sich die eingesetzten Gruppen der Technischen Züge aus Burg-Hochdonn, Heide, Itzehoe, Meldorf und Pinneberg in verschiedenen Situationen gegenseitig unterstützen, um die OV-übergreifende Zusammenarbeit zu erproben.

Den Abschluss der Übung bildete ein gemeinsames Nachtessen, dass die Versorger des Fachzugs Logistik aus dem THW-OV Hamburg-Harburg im Felde zubereitet hatten. Die Auswertung der Übung läuft noch – die Ortsbeauftragten sehen dem Feedback der Regionalstelle und der Übungsleitung mit Spannung entgegen.


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