Avrig, Kreis Sibiu (Hermannstadt),

Überschwemmungen in „Modulistan“: THW-Kräfte üben in Rumänien

Gleich zwei Ehrenamtliche aus Pinneberg übten die internationale Kooperation und Koordination zur Bewältigung einer Großschadenslage. Gemeinsam erprobten sieben Module des Europäischen Katastrophenschutzverfahrens aus fünf Ländern ihr Können bei einer Feldübung vom 13. bis zum 16. Oktober 2022 in Sibiu, Rumänien.

An unserer letzten Station, dem THW-Logistikzentrum bei Weimar.

Starke Regenfälle führten im fiktiven Staat „Modulistan“ zu Überschwemmungen. 397.000 Menschen sind von den Fluten betroffen, 37 % der Infrastruktur der Region ist beschädigt oder sogar zerstört worden. 2.300 Personen mussten evakuiert werden. 21 Menschen sind gestorben, 381 sind verletzt und 34 vermisst. Eine katastrophale Situation. Alle nationalen Ressourcen sind in die Hilfsoperation eingebunden, doch sie reichen nicht aus, um die Folgen der Flut in den Griff zu bekommen.
Daher wendet sich die Regierung von „Modulistan“ mit einem internationalen Hilfeersuchen an das ERCC , die „Leitstelle“ des Katastrophenschutzverfahrens der EU in Brüssel. Im Rahmen des EU-Katastrophenschutzmechanismus entsenden Österreich, Bulgarien, Deutschland, Rumänien und die Republik Moldau Einheiten zur Wasserrettung und mit Großpumpen. Zum Glück ist das Ganze nur das Übungsszenario der internationalen Katastrophenschutzübung „EURO-Modex 2022“ in Sibiu .

Retten, Bergen, Pumpen

An der Übung nahmen zwei Module mit Rettungsbooten teil – Flood Rescue Using Boats – kurz FRB. Das wesentliche Einsatzmittel der FRB-Module sind Rettungsboote unterschiedlicher Größe und Motorisierung, zur Bergung und Rettung von Menschen, Tieren und Sachwerten bei Überschwemmungen.
Hinzu kommen Geländefahrzeuge und Rettungstauschtrupps.
Einsatzkräfte der fünf Module „High Capacity Pumping - kurz HCP – setzten ihre Hochleistungspumpen ein, um das Wasser aus den überfluteten Niederungen abzupumpen und Talsperren zu entlasten. Eins der Teams stellte das THW aus Norddeutschland . Insgesamt 18 Ehrenamtliche erprobten ihre technischen Fähigkeiten und testeten ihre Einsatzmöglichkeiten unter den strengen Blicken der Zertifizierer. Ziel der Übungsteilnahme war die Erneuerung des Zertifikats des HCP-Moduls, das die EU von allen Einheiten fordert, die dem European Civil Protection Pool (ECPP) angehören.
Zusätzlich zur Bewältigung der „Großschadenslage“, ging es bei der Feldübung auch darum das Miteinander zu organisieren, verlässlich zu kommunizieren und die Interoperabilität zu trainieren. „Das Zusammenarbeiten mit den Einsatzkräften der verschiedenen Länder und ihren unterschiedlichen Sprachen war eine Herausforderung“, sagte Balthasar Gwechenberger, Leiter des österreichischen HCP-Moduls.

Voneinander lernen

Claus Böttcher aus dem THW-OV Pinneberg leitete das deutsche Team. Er konnte viele Eindrücke aus der Übung mitnehmen: „Die Feldübung hat uns die Möglichkeit gegeben, unser Können in unterschiedlichen Situationen auszuprobieren, ohne die Konsequenzen einer realen Schadenslage. Es war eine außergewöhnliche Erfahrung für mein Team und mich. Die größte Herausforderung war die Koordination und Synchronisation der unterschiedlichen Teams. Gerade deswegen ist es so wichtig, regelmäßig auch internationale Übungen durchzuführen, um für den Einsatzfall gewappnet zu sein. Wir können noch viel voneinander lernen!“


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