„Bergwacht-Gefühle“ kamen auf, als die sonst an nüchterne Krane und Windkraftanlagen gewöhnten Höhenretter aus Pinneberg heute an einer Felswand kletterten. In den Liether Kalkgruben, einem der wenigen „geologischen Fenster“ des Landes Schleswig-Holstein, musste eine Naturschutzmaßnahme durchgeführt werden. Für die Untere Naturschutzbehörde wurde das THW dazu in Amtshilfe tätig.
Zunächst erkundeten die Helfer die Situation, denn es mussten diesmal natürliche Sicherungspunkte gefunden werden. Die Bäume müssen gesund sein und die Wurzeln gut verankert, damit man ihnen das eigene Leben auch anvertrauen mag. Dann ging es, ausgerüstet mit Sägen und Seilen, in die Wand. Am Grund der Grube standen der fachliche Berater, eine Behördenvertreterin und der Gruppenführer der Höhenrettungsgruppe. Nach Weisung der Behörde steuerte der Gruppenführer die Maßnahmen seiner Höhenretter per Funk. Dabei bewährten sich auch hier die neuen Digitalfunkgeräte des THW. Gegenüber der bisher genutzten analogen Funktechnik fielen besonders die größere Reichweite und die zuverlässige Erreichbarkeit auf. Trotz des tiefen Geländeeinschnitts konnten sich die Retter in der Wand stets mit ihrer Sicherungsmannschaft oben, dem „Basislager“ auf dem Parkplatz und dem Einsatzleiter am Grund der Grube verständigen.
Die naturschutzfachlich erforderliche Aufgabe forderte die erfahrenen Einsatzkräfte fachlich nicht heraus. Der besondere Wert des Einsatzes wurde darin gesehen, Erfahrungen im Natursteinklettern zu sammeln.