Drei Ausbilder des THW-OV Pinneberg vermittelten mehr als 80 größtenteils ehrenamtlichen Kräften verschiedener Organisationen am Sonnabend, wie man im Katastrophenfall bei der Deichverteidigung im Bereich der Seestermüher Marsch vorgehen kann. Im praktischen Teil des Vormittags wurden Feuerwehren und eine Gruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) an acht Stationen in verschiedenen Tätigkeiten ausgebildet. Die Trainer kamen von der FF Seestermühe, vom Technischen Hilfswerk (THW) und dem Landesbetrieb Küstenschut, Nationalpark und Meeresschutz (LKN).
Das THW brachte unter anderem die beim Elmshorner Ortsverband stationierte Sandsackbefüllmaschine in Stellung, mit der zeitgleich sechs Sandsäcke befüllt werden können. Sandsäcke sind nach wie vor das wichtigste Mittel bei einer Vielzahl von Situationen. Sie werden beim Schließen eines Deichdurchlasses (Stöpe) benötigt. Mit ihnen können Dämme und Wälle errichtet werden oder sie kommen bei der Ausbesserung von beschädigten Stellen des Deiches zum Einsatz.
THW und LKN zeigten verschiedene Techniken, um mit Hilfe von Sandsäcken, Vließen, Faschinen (Reisigbündeln), Pfählen, Krampen und Bindesdraht Schadstellen zwischen zwei Tiden so zu sichern, dass die Deiche ihre Aufgaben beim nächsten Hochwasser wieder erfüllen können.
Oberdeichgraf Thies Kleinwort aus Neuendeich erläuterte den Aufbau eines Deiches. Parallel dazu richtete das Deutsche Rote Kreuz in Heidgraben eine Notunterkunft in der Heidgrabener Schule ein, wo sich auch das Kreisauskunftsbüro einrichtete. Koordiniert wurden die Kräfte von der Technischen Einsatzleitung (TEL), die mit dem großen Einsatzleitwagen an der Straße Achtern Diek Aufstellung genommen hatte.
Beobachtet wurden die Aktivitäten von etwa 70 Mitgliedern des Führungsstabes des Kreises Pinneberg mit Landrat Oliver Stolz an der Spitze. Zum Führungsstab gehören Mitarbeiter der Kreisverwaltung sowie Angehörige aller am Katastrophenschutz beteiligten Behörden und Organisationen wie unter anderem Polizei, Feuerwehr, THW, DLRG und DRK. "Es war eine gelungene Übung", fasste Stolz abschließend zusammen.(Text: Kreisfeuerwehrverband Pinneberg mit Ergänzungen durch THW-OV Pinneberg)