Günther Marquardt

Günther Marquardt (*1935, Marienburg; polnisch Malbork) ist der erste Pinneberger Helfer, der seinem THW-Ortsverband über 60 Jahre treue Dienste leistet. Das verdient besondere Anerkennung! Wir widmen ihm dieses Protrait:

Helfer und erste Führungsaufgben

Kurz nach dem Abschluss seiner Grund- und Fachausbildung wurde Günther in einen prägenden Einsatz geschickt: Eine schreckliche Sturmflut hatte in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 tiefliegende Gebiete an der Elbe überflutet – in Hamburg, aber auch in Schleswig-Holstein. Menschen retten, Hilfe organisieren, Technik bereitstellen – Aufgaben für die ein THW-Helfer bereitsteht, doch diese Dimension hat Günter Marquardt geprägt. Alle weiteren Schritte im THW ist er in dem Bewusstsein gegangen, dass seine Kameraden und er auf Ereignisse dieser Dimension vorbereitet sein müssen.

Wie richtig der Gruppen- und spätere Zugführer im Instandsetzungsdienst damit lag, zeigen Ereignisse wie Moorbrände im Himmelmoor (1968), der Flugzeugabsturz in Hasloh (1971) oder ein Busunglück in Thesdorf (1975). Er verantwortete den Einsatz vieler Kameradinnen und Kameraden nach einer weiteren Sturmflut: Im Jahr 1976 brach der Deich bei Hetlingen und Haseldorf.

THW-Stationen
JahrEreignis
1960Eintritt in das THW, am 30. September 1960
1965Teilnahme am Gruppenführerlehrgang des THW
1967Auszeichnung mit dem THW-Helferzeichen in Gold
1968Teilnahme an Lehrgängen für Stegebau und für Zugführeranwärter
1974

Ernennung zum Zugführer des Instandsetzungszuges (bis 1983)

Sonderlehrgang Ausstattungssatz der Pumpengruppe

1975Ausbildungslehrgang Netzkabel für Truppführeranwärter der Elektrogruppen
1976Auszeichnung mit dem THW-Helferzeichen in Gold mit Kranz
1977Ausbildungslehrgang Netz-Freileitung für Gruppenführeranwärter der Elektrogruppen
1985Sonderlehrgang Ölschadensbekämpfung, als erster Helfer aus Pinneberg
1989Schirrmeister des OV, bis 2001
2010Auszeichnung mit dem THW-Ehrenzeichen in Bronze
2018Ehrenurkunde des Kreistages Pinneberg
202008. September 2020: 60 Jahre Dienst im Zeichen der Humanität

Aufbau des Instandsetzungsdienstes

Es fehlen natürlich tausende Dienste, hunderte Übungen und die ganz besonderen Ereignisse, wie die Teilnahme „seines“ Instandsetzungszuges am Bundeswettkampf der I-Züge im Jahr 1975 in Mühlheim/Ruhr. Auch hier stand neben dem fairen Wettstreit um die beste Lösung der bundesweite Austausch im Mittelpunkt. Damals wie heute führen Wettkämpfe, Lehrgänge und Jugendlager THW’ler aus ganz Deutschland zusammen. Hier zeigt sich die ganze Vielfalt in der Einheit des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat.

Im Jahr 1984 wurde der I

Umsetzung des THW-Neukonzepts, ab 1994

Facettenreich war und ist aber auch die Technik, die Günther sein Helferleben lang in Hilfe verwandelt hat. Als es losging, wurde noch sehr improvisiert. Fahrzeuge für die Ausbildung stellte der Nachbarortsverband aus Elmshorn zur Verfügung, jedenfalls bis 1961. Zu dem vollständig aufgestellten Bergungszug kamen später ein Verpflegungstrupp und eine Pontongruppe hinzu. Günther widmete sich in der Funktion des Zugführers im Instandsetzungsdienst dem Aufbau eines I-Zuges „in Ergänzung“. Diese Einsatzfahrzeuge brachten die ultramarinblaue Farbe in die Kreisstadt; seither das Markenzeichen des THW. Das letzte Pinneberger Fahrzeug in luftschutz-beige wurde 1983 Außerdienst gestellt.

Ende der 1980er Jahre wandelte sich das THW erneut. Mit der Entscheidung für einen Brückenbauzug verlor Günther „seinen“ I-Zug. Da das THW in der Zeit formaler wurde, konnte er nicht mehr für eine Führungsaufgabe in den neu aufgestellten Einheiten bestellt werden. Erst das THW-Neukonzept, das zur Aufstellung des heute bekannten THW führte, brachte wieder eine „Planstelle“ im neu geblideten OV-Stab. Noch viele Jahre über seinen beruflichen Ruhestand hinaus bekleidete Günther das Amt des Schirrmeisters unseres Ortsverbandes.

"Unruhestand" beim THW

Er begleitet auch weiterhin viele Dienste der THW-Jugend und hat zahlreiche Helfergenerationen von seinen prägenden Erlebnissen berichtet. Unser Nachwuchs wird so stets ermahnt, die gebotene Qualität bei Ausbildungen und Übungen zu erreichen.