Wedel/Prisdorf. Der THW-OV Pinneberg stellt dem Land Schleswig-Holstein auf vertraglicher Basis Einsatzkräfte und Ausstattung für die Bekämpfung von Gewässerverschmutzungen zur Verfügung.
Nachdem es in der Nacht zum 01.03.2007 zu einer erheblichen Verunreinigung der Elbe mit Schweröl gekommen war, hatten die zuständigen Stellen die Aufgabe, die Beeinträchtigungen für die Umwelt zu gering wie noch möglich zu halten. Das Havariekommando in Cuxhaven – auch als Folge des „Pallas-Unglücks“ für solche Lagen zuständig gemacht – Übernahm die Einsatzleitung und informierte die potentiell betroffenen Kreise. Für den Kreis Pinneberg wurde eine gemeinsame Einsatzleitung im Hafen des WSA Hamburg in Wedel eingerichtet, die Leitung in diesem Einsatzabschnitt hatte das Staatliche Umweltamt Itzehoe. Aus dem THW-Ortsverband Pinneberg wurde eine Verbindungsperson in die Einsatzleitung entsandt. Aus der Fachgruppe Wassergefahren waren vier Helfer unter der Leitung von Gruppenführer Florian Ramcke mit MAN 6 x 6 (Anbaukran) und Mehrzweckarbeitsboot im Einsatz.
Um die landseitige Bekämpfung der zu befürchteten Schwerölablagerungen im Bereich der besonders sensiblen Süßwasserwattflächen der Elbmarsch schnell und zuverlässig planen zu können, wurden die dafür besonders geeigneten Boote „Bürgermeister Ballack“ (Feuerwehr Wedel) und des THW-OV Pinneberg im Marsch gesetzt. Die Besatzungen der flachgehenden Rettungsboote konnten auch bei ablaufendem Wasser die Ufer der Nebengewässer „Haseldorfer Binnenelbe“ und „Pagensander Nebenelbe“ erkunden.
Ihre Beobachtungen wurden von der gemeinsamen Einsatzleitung mit Vertretern des Land, des Kreises, der Feuerwehr, des THW und der Polizei bewertet und für die Erstellung eines vollständigen Lagebildes an das Havariekommando in Cuxhaven weitergegeben. Zum Glück konnten keine Ölablagerungen im Kreisgebiet gefunden werden, so dass es bei der beobachtenden Rolle blieb.
Der Einsatz konnte Mittags beendet werden. Es handelte sich bei dieser Alarmierung um den ersten Fall im Kreis Pinneberg, bei dem Einsatzeinheiten für das Havariekommando Cuxhaven tätig wurden. Im Rahmen der Übung „Orkan �6“ (Dezember 2006) wurde dem Katastrophenabwehrstab aber bereits eine ähnliche Aufgabe gestellt – aus einer Übung kann sehr schnell Realität werden, wie sich hier einmal Mehr zeigte!
Die Fachgruppen „Führung- und Kommunikation“ des THW werden seit mehreren Jahren vom Havariekommando und der THW-Bundesschule für die Führungsaufgaben nach einer umfangreichen Meeresverschmutzung (Dänemark 2006; Spanien, 2002; Frankreich, 1998) ausgebildet. Für den Herbst 2007 ist dazu eine umfangreiche Übung geplant, bei der erstmals Einsatzabschnitte an der Ostseeküste, von Fehmarn bis Rostock, von einer zentralen Einsatzleitung aus zu führen sein werden. Die Versorgung aller Führungsstellen mit analoger und digitaler Kommunikationstechnik stellt dabei auch für die Fachleute des THW eine besondere Herausforderung dar.