Prisdorf/Larnaka. Vom 01. bis zum 09. August 2006 war Claus Böttcher auf Zypern im Einsatz: Für die Bundesrepublik Deutschland nahm er im Team der Europäischen Kommission die Aufgaben eines "Coordination Expert" war. Im Rahmen des gemeinsamen Europäischen Zivilschutzverfahrens (mehr) ist er für die Koordination der Einsatzorganisationen der Teilnehmerländer des "EU-CP Mechanism" tätig, um die Hilfe aus Europa durch die zentrale Unterstützung besonders wirkungsvoll werden zu lassen.
Das Team BRAVO leitete Kjell Lydänge (Räddnings Verket, Schweden). Die für diesen Einsatz erforderliche Qualifikation erlangte Böttcher durch seine Ausbildung im THW und durch ein erstes EU-Training im Februar 2005. Auch während seines Einsatze in den USA arbeitete er schon auf dieser Basis eng mit dem dänischen EU-Koordinator für Louisiana zusammen. Auf Zypern war und ist es die Aufgabe des EU-Teams, die Arbeit der europäischen Helferinnen und Helfer zu unterstützen und sich für den reibungslosen Ablauf der Evakuierungsmaßnahmen auf Zypern einzusetzen.
In der Zeit seines Einsatzes sind fast 4.000 Menschen durch einen französischen Marineverband, eine zypriotische Fähre und ein griechisches Marineschiff aus dem Libanon nach Larnaca (Zypern) transportiert worden. Unter ihnen auch rund 240 Personen ohne Französische Staatsangehörigkeit und fast 1.000 Personen aus Drittstaaten (USA, CD, AUS). Aus vielen Ländern waren nationale Teams im Hafen von Larnaca anwesend um sich um die Menschen zu kümmern und den Transport in die Heimat zu organisieren. Diejenigen Evakuierten aus EU-Staaten, denen vor Ort keine Ansprechpartner aus ihren Heimatländern zur Verfügung stehen konnten, fanden in den EU-Koordinatoren Ansprechpartner als Repräsentanten der Staatengemeinschaft. Den Transport der Hilfsgüter in den Libanon logistisch zu unterstützen, zählt ebenfalls zu den Aufgaben des europäischen Koordinierungsteams. So haben die beiden Teammitglieder z.B. am Treffen der UN-Logistiker in Larnaka (mehr) teilgenommen, um Europa über den Stand der Entwicklungen vor Ort informieren zu können. Für die Auswertung und die Weitergabe der Meldungen aus dem Krisengebiet ist das Monitoring- und Informationcenter (MIC) in Brüssel eingerichtet worden. Aus den Berichten der Koordinierungsteams, den Informationen der Teilnehmerstaaten am EU-CP Mechanismus, der UN und vieler europäischer Nichtregierungsorganisationen (NGO) entwickelt diese Stelle tägliche Lagebilder. Die europäischen Staaten können sich dort auch darüber informieren welche Wege, z.B. für die Lieferung humanitärer Hilfsgüter offen sind und nationalen NGO die Empfehlungen weiterleiten. Als Team CHARLIE übernahme zwei finnische Feuerwehrleute den Einsatz und setzen ihn zunächst bis zum 16.08.2006 fort.
Mehr zum Einsatz des THW finden Sie unter www.thw.de.
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