Baum behinderte Schifffahrt auf der Pinnau

Am 26.04.2009 brach ca. 18m hoher und am Stock über 90cm dicker Baum ab und stürzte in die Pinnau. Der Fluss ist in diesem Bereich Bundeswasserstraße.

Moorrege/Uetersen. Am 26.04.2009 brach ca. 18m hoher und am Stock über 90cm dicker Baum ab und stürzte in die Pinnau. Der Fluss ist in diesem Bereich Bundeswasserstraße. Die Wasserschutzpolizei hatte die Feuerwehr Moorrege angefordert, um das Verkehrshindernis entfernen zu lassen. Nach der Erkundung stand jedoch fest, dass die Feuerwehr Moorrege mit ihren Mitteln den Baum zwar endgültig von der Wurzel trennen, ihn jedoch dann nicht mehr kontrolliert bergen könnte. Die zuständige Behörde hatte ebenfalls weder Personal noch Fahrzeuge in der Nähe, die am Sonntagnachmittag hätten mobilisiert werden können. Aus diesem Grunde wurde das THW zu Rate gezogen, dass mit der Feuerwehr Moorrege seit vielen Jahren eng und erfolgreich kooperiert. Ein gemeinsames Bergungskonzept sollte erarbeitet werden. Ein Blick in den Einsatzleitrechner ergab, dass sich ein Fahrzeug des örtlich zuständigen THW-OV Pinneberg auf der Fahrt im Kreis befand. (Über das elektronische Funkmeldesystem (FMS) melden die Fahrzeugbesatzungen per Knopfdruck den Status in Form von Ziffernschlüsseln. Das Einsatzführungssystem der Integrierten Regionalleitstelle Elmshorn protokolliert diese Meldungen und zeigt den aktuellen Status an jedem Arbeitsplatz der Leitstelle in einer Fahrzeugübersicht an.) Nach einer gemeinsamen Erkundung und entsprechenden Rücksprachen mit dem Wehrführer von Moorrege und der „Leitstelle West" wurden um 17:00 Uhr weitere Einsatzkräfte des THW-OV Pinneberg alarmiert. Mit dem noch auflaufenden Wasser (Hochwasser Pinnau Sperrwerk war für 17:32h vorhergesagt) sollte ein Bergungsversuch unternommen werden. Geplant war, den Baum an der Seilwinde des GKW I anzuschlagen, der auf einem Grundstück auf der gegenüberliegenden Seite (Stadt Uetersen) in Stellung gebracht werden konnte. Bootsbesatzungen der FGr W sollten die Leinenverbindungen überbringen. Alarmiert wurden daher die Fachgruppe Wassergefahren, die Fachgruppe Brückenbau für den Autokran (25t) und eine Bergungsgruppe zur Unterstützung. Die Leitung der THW-Kräfte hatte Zugführer Gordon Hallas, der seinen Technischen Zug - den THW-Vorschriften entsprechend - der Einsatzleitung der Feuerwehr unterstellte. Die 20 Helferinnen und Helfer des THW, die an diesem Nachmittag innerhalb weniger Minuten in der Unterkunft erschienen, fuhren mit MTW (Zugtrupp), GKW I, MLW IV, MzAB, M-Boot und Autokran zunächst zum Stichhafen Uetersen. Dort erhielten Sie eine Einweisung in die Lage durch das Erkundungsteam und ließen die Boote mittels Autokran zu Wasser. Der GKW I mit seiner 5t Seilwinde wurde in Stellung gebracht und die Leinenverbindung hergestellt. Weiter wurde der Baum durch ein spezielles Schleppgeschirr mit dem Mehrzweckarbeitsboot (MzAB) verbunden und so gesichert. Nachdem die Kameraden der Feuerwehr Moorrege mit ihrer Motorsäge den Stamm von den Wurzeln getrennt hatten, konnte der Baum nun mit der Seilwinde des GKW I in den Fluss gezogen und mit dem MzAB dort sicher gehalten werden. Ein Bergungsversuch, hinauf zum gegenüberliegenden Ufer, musste abgebrochen werden, da die Böschung der Pinnau durch die rohen Kräfte von Seilwinde und Stamm zu sehr in Mitleidenschaft gezogen worden wäre. So schleppten also MzAB (2 x 70 PS) und M-Boot (1 x 40 PS) den Baum stromauf bis zum Stichhafen Uetersen, wo er mit dem Autokran (25t) des THW aus dem Wasser gefischt wurde. Der gemeinsam mit der Einsatzleitung erarbeitete Bergungsplan war gegen halb Sieben erfolgreich durchgeführt, das Zerlegen des Baumes erforderte weitere Stunden der Arbeit, so dass der Technische Zug Pinneberg erst nach 19:30 Uhr die Unterkunft des Ortsverbandes erreichte und einsatzbereit wieder abgemeldet werden konnte. Hintergrund Mit der Feuerwehr Moorrege arbeitet das THW-Pinneberg seit vielen Jahren eng zusammen. Zuletzt war der TZ-Pinnberg nach einem Gebäudeschaden durch einen Verkehrsunfall dort im Einsatz. 


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