Katastrophenschützer aus Dänemark besuchten am Sonnabend Pinneberg. Einundzwanzig Gäste aus dem nordjütischen Thistedt kamen zum THW-Ortsverband, um sich über dessen Arbeit vor Ort zu informieren. Überraschend war für viele Besucher, wie viele Parallelen sie im dänischen Katastrophenschutz „Beredskabstyrelsen“ (BRS oder englisch DEMA) und dem THW entdeckt haben. Aus dänischer Sicht besonders spannend sind die rein ehrenamtlich aufgestellten Technischen Züge des THW. In Dänemark ist die Beschäftigung von Vollzeitkräften, Teilzeitlern und Wehrdienstleistenden für diese anspruchsvollen Aufgaben von DEMA die Regel. Ehrenamtlichen Kräften werden bereits Betreuungsaufgaben und die einsatzbezogene Logistik übertragen.
Wegen der erheblichen Kosten des hauptamtlichen Systems bemüht man sich derzeit in Dänemark verstärkt um die Einbindung ehrenamtlich Mitwirkender. Das Spektrum der in Dänemark erforderlichen Ausbildung ist jedoch sehr breit, denn DEMA leistet den Gemeinden heute auch im Alltag Hilfe bei Feuer oder der Rettung nach Unfällen mit giftigen Chemikalien. Dafür wird das bestehende System angepasst werden und genau dafür nahm man Anregungen aus Pinneberg mit.
Am Samstag ging es um die Bergung nach Gebäudeeinsturz, Fragen der Wasserrettung und den Auslandseinsatz. Im internationalen Umfeld sind DEMA und THW enge Partner. Zusammen mit fünf weiteren Organisationen bilden Sie das International Humanitarian Partnership (IHP) und unterstützen die Vereinten Nationen bei ihrer Arbeit. Auch in der Ausbildung von Experten im Katastrophenschutzverfahren der Europäischen Union arbeiten DEMA und THW eng zusammen.
In Thistedt und in Pinneberg hoffen nun alle sehr, diese Initiative zu einer echten Katastrophenhilfe-Patenschaft ausbauen zu können. Termine für einen Gegenbesuch wurden bereits gesucht.