Pinneberg,

Ein Tag, zwei Alarme

„Fast wie bei der Freiwilligen Feuerwehr“ - so fühlte sich der Mittwoch der vergangenen Woche für die Helferinnen und Helfer des THW an. Gegen 13:40 Uhr schrecke der erste DME-Alarm die Fachberater des OV mit dem Alarmkürzel „TH Y“ auf.

Der Zusatz „Y“ steht für „Menschleben in Gefahr“. Ein PKW war in Borstel-Hohenraden gegen ein Haus gefahren und die Freiwillige Feuerwehr hatte das THW um eine Erkundung des Gebäudes gebeten, um einen möglichen Schaden an der Gebäudesubstanz festzustellen und zu bewerten. Unser Fachberater fuhr die Einsatzstelle direkt an.

Strukturelle Schäden konnte er am Gebäude nicht feststellen, so dass keine Abstützmaßnahmen veranlasst wurden. Beschädigt waren jedoch Teile des Verblendmauerwerks. Der Trümmerschatten (ca. 33 % der Höhe) stellte also einen (überschaubaren) Gefahrenbereich dar, der durch Absperrband kenntlich gemacht wurde. Der Einsatz war also nach kurzer Zeit beendet.

Am selben Tag meldeten sich unsere DME aber noch einmal. Gegen 18:00 Uhr alarmierte die Leitstelle West auf Veranlassung der FFw Pinneberg gleich mehrere THW-Einheiten auf einmal. Diesmal war klar, dass viel Arbeit auf die ehrenamtlichen des Bundes wartete. Anlass zur Alarmierung gab eine Ölverschmutzung der Pinnau. Aus einem Regenwasserkanal liefen erhebliche Mengen mit Diesel verunreinigten Löschwassers in den tidebeeinflussten Nebenfluss der Elbe. Der Diesel war bei einem Feuer freigesetzt und mit dem Löschmittel in den Regenwasserkanal gespült worden. Wie sich für uns erst im Laufe des Einsatzes herausstellte, war gegen 13:00 Uhr ein Linienbus der VHH im Pinneberger Stadtgebiet in Flammen aufgegangen.

Der Zugführer des THW nahm Kontakt auf zur Einsatzleitung der Feuerwehr auf und veranlasste die Alarmierung der zuständigen Kreiswasserbehörde. Gemeinsam mit dieser für die Gefahrenabwehr auf Gewässern zuständigen Stelle wurde ein Einsatzplan entwickelt, den die Fachgruppe Wassergefahren des OV dann federführend umsetze. Einmal mehr bewährte sich das Fahrzeugkonzept des THW: Mit dem Kranfahrzeug 27mT konnten die Boote von einer Straßenbrücke aus direkt in dem betroffenen Flussabschnitt zu Wasser gebracht werden. Mit demselben Kran wurde dann auch die Ölwehrausstattung „heruntergereicht“ und die Helferinnen und Helfer fuhren mit dem Boot und der Ausrüstung zum offenen Ende des Regenwasserkanalrohrs. Es lief dort weiterhin öliges Wasser in den Fluss. Durch Spülen der Leitung wurde inzwischen abgelagertes Öl wieder mobilisiert, um es dann mit dem Einwegmaterial von der Wasseroberfläche aufzunehmen.

Die Stadtwerke Pinneberg werden sich um die fachgerechte Reinigung des Leitungsabschnitts zwischen der Brandstelle und der Pinnau kümmern. Sicherheitshalber hinterließ das THW saugfähige Matten und schwimmende Ölsperren im Bereich, denn oft läuft mit dem Niederschlagswasser nachfolgender Regengüsse weiteres Öl nach. Der Einsatz endete mit dem Großreinemachen in der Unterkunft. Gegen 21:30 Uhr waren alle Fahrzeuge, Mittel und Einsatzkräfte wieder einsatzbereit – an diesem Abend musste man mit allem rechnen... (Info: Es blieb aber ruhig.)


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