Kummerfeld,

Einsatz in zwei Akten!

Alarm, Erkundung, Einsatzplanung - Pause zum Weiterarbeiten - Einsatzbesprechung und dann gemeinsam gegen "Altöl" in einem Biotop in Aktion!

Mit dem Skimmer im Einsatz.

Zum ersten „Akt“ rief die Freiwillige Feuerwehr Kummerfeld das THW am Montag, um 10:16 Uhr. Die „Leitstelle West“ hatte die Freiwilligen nach Feststellung einer erheblichen Gewässerverschmutzung um 09:51 Uhr zu einem kleinen Biotop auf dem Gemeindegebiet gerufen. Bei ihrer Erkundung stellten die Wehrleute einen etwa 1 cm dicken, zähflüssigen Ölfilm fest, der sich mit den Gerätschaften der Wehr nicht sinnvoll bekämpfen lassen würde. Ein Fachberater des auf „Öl auf dem Wasser“ spezialisierten THW-OV Pinneberg wurde angefordert. Nach telefonischer Rücksprache machte sich Zugführer Kim Ernst auf den Weg und erreichte gegen 10:30 Uhr die Einsatzstelle.

Gemeinsam mit der Einsatzleitung der Feuerwehr und Mitarbeitern des Bauhofes der Gemeinde Kummerfeld wurde nun ein geeigneter Einsatzplan entworfen, der folgenden Feststellungen Rechnung tragen würde. Zum einen war sofortiges Handeln nicht erforderlich, das das Schadenereignis bereits vollständig abgeschlossen war. Einer effektiven Schadstoffunfallbekämpfung stand zudem der dichte Bewuchs am Ufer des kleinen Gewässers und entlang der schmalen Zufahrt im Wege. Weiter sollte der Großteil der eingesetzten Kräfte nun bei der Arbeit sein, und nicht im ehrenamtlichen Dienst für die Gesellschaft. Feuerwehr und THW unterbrachen daher zunächst ihren Einsatz.

Die Mitarbeiter des Bauhofs jedoch nahmen Freischneidearbeiten auf und stellten im Laufe des Nachmittags zwei große Behälter für die sichere Zwischenlagerung des ölverschmutzten Wassers bereit. Um 17:00 Uhr traf sich das Ehrenamt zum zweiten Akt.

Während die FFw Kummerfeld im Wesentlichen Einsatzleitung und Pressestelle besetzte, sowie Manpower stellte, brachte das THW mit dem GW-Umwelt der Stadt Pinneberg das erforderliche Spezialgerät an die Einsatzstelle. Darüber hinaus eingesetzt wurden der MTW-Zugtrupp, als THW-Führungsstelle, und der GKW I. Helferinnen und Helfer des THW fühlen sich ohne diese „rollende Werkzeugkiste“ vor Ort nicht wohl. Man kann ja nie wissen. Falls man sich doch mal gegen den Einsatz entschieden hatte, musste das Fahrzeug meist nachgeholt werden. Also war es diesmal gleicht dabei, auch als geräumiger Mannschaftstransporter, denn die Corona-Abstandsregeln mussten ja bei diesem Einsatz unbedingt beachtet werden.

Nach einer kurzen Einsatzbesprechung nahmen FFw und THW Arbeiten zur Aufnahme des Schadstoffs von der Wasseroberfläche auf. Dabei wurde auf den Schutz der Einsatzkräfte und der Umwelt geachtet, um der Ausweitung des Schadens und einer denkbaren Ansteckung mit dem Corona-Virus effektiv vorzubeugen. Mittels eines handgeführten Skimmers und einer elektrischen Vakuumpumpe (explosionsgeschützt) wurde das schwimmende Öl von der Gewässeroberfläche separiert. Mittels mineralölbeständiger Schläuche förderte die Pumpe das konzentrierte Öl-Wasser-Gemisch in die bereitgestellten Behälter. Gut 1.800 Liter Flüssigkeit waren es am Ende.

Für die Beseitigung von Ölschlieren wurden noch ölabsorbierende Kunstfasertücher eingesetzt, die die Helfer von Hand über die Wasseroberfläche und den Schlick führten. Von einer Entfernung der teilweise kontaminierten Vegetation wurden mit Rücksicht auf die Jahreszeit abgesehen – der Schaden wurde als größer bewertet, als ein potentieller Nutzen so eines Eingriffs.

Gegen 19:00 Uhr waren die Arbeiten vor Ort beendet. Die Einsatzkräfte wurden durch die FFw Kummerfeld am Gerätehaus verpflegt und dann schloss sich eine mehrstündige Reinigungsaktion in der THW-Unterkunft an, um die kommunale Ölwehrausstattung wieder einsatzbereit zu machen und den GKW I bereitzustellen – man kann ja nie wissen.


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