Niederfinow,

ESS-Ausbildung am Schiffshebewerk

Trupps aus drei Bundesländern lernen gemeinsam Technik und Taktik an zwei Schiffshebewerken im brandenburgischen Niederfinow.

Mit dem Einsatzsicherungssystem im Vordergrund messen die Trupps Bewegungen des Schiffshebewerks aus sicherer Entferung.

Mit dem Einsatzstellensicherungssystem (ESS) können die damit ausgestatteten Trupps kleine Bewegungen messen. Das ESS dient zur Überwachung von beschädigten Bauwerken. Falls die Massen während laufender Bergungsarbeiten unbeabsichtigt in Bewegung geraten sollten, würde das System Alarm schlagen und die Einsatzleitung kann den Gefahrenbereich umgehend evakuieren.

Nun bewegen sich Gebäude aber eigentlich nicht, auch die meisten angeschlagenen Häuser, Brücken und Stützmauern verharren stabil in der neuen Position. Wie also sollen sich die Spezialisten vom THW mit dem System vertraut machen, um die Warnschwellen richtig einzustellen und die technische Warnfunktion in Verhalten der Menschen im Gefahrenbereich umzusetzen? Gebraucht wurde ein Gebäude, dass sich wiederholt deutlich messbar bewegt, möglichst so, dass auch für „stabile“ Häuser sinnvolle Schwellwerte überschritten werden.

Eher zufällig fand das THW so ein Bauwerk in Niederfinow. Das alte und auch das neue Schiffshebewerk, die dort Schiffen auf dem Wege durch den Oder-Havel-Kanals über eine Geländestufe von 36 Metern Höhe hilft, bieten genau diese Eigenschaften.

So kam es, dass der Landesverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt die Trupps ESS aus unserem und aus dem eigenen Landesverband zu einer Wochenendfortbildung an die Polnisch-Deutsche Grenze einlud.

Untergebracht und theoretisch unterwiesen wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Bad Freienwalde, Kreis Märkisch-Oderland. Am Samstag bauten sie dann die Einsatzstellensicherungssysteme auf dem Parkplatz unterhalb des alten Schiffshebewerkes auf. Ingenieure der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung hatten bereits geeignete Reflektoren an der Konstruktion anbringen lassen, so dass die verschiedenen Messaufgaben sofort starten konnten. Bereits durch den Wind gerät das Bauwerk in messbare Schwingungen. Wird aber der Trog gut 90 Meter lange und über 12 Meter breite Trog mit seiner Gesamtmasse von über 5.000 Tonnen vertikal verfahren, windet sich die Stahlkonstruktion so deutlich, dass Alarmschwellen wie bei akuter Einsturzgefahr vollkommen gefahrlos und wiederholt gemessen werden können.

Bei bestem Herbstwetter maßen die Trupps nun um die Wette, diskutierten Messverfahren und entwickelten den taktischen Übergang vom Alarm zur Intervention einer Einsatzleitung fort.


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