Schenefeld,

Feuer in Schenefeld - THW hilft löschen!

Eine Rauchsäule über der "SportWelt Schenefeld" verdunkelte ab 13:50 Uhr den Himmel über Schenefeld. Um 13:53 Uhr alarmierte die KRLS die FFw Schenefeld und schon um 14:08 Uhr wurde Vollalarm ausgelöst und die FFw Halstenbek zur Löschhilfe gerufen. Es folgten Alarme für den Kreisbrandmeister, die FFw Pinneberg, Wedel, Bilsen, Seeth-Ekholt, Klein Offenseth-Sparrieshoop und Köln-Reisig für den Bereitschaftszug des Kreises und viele mehr. Für das THW begann der Einsatz mit einem Alarm für den Fachberater, um 16:07 Uhr - er sollte bis zum nächsten Tag dauern.

Abstimmung vor Ort (Foto: THW-Pinneberg)

Die Einsatzleitung der Feuerwehr Schenefeld war ab ca. 15:30 Uhr durch die Kräfte und Mittel der Technischen Einsatzleitung Katastrophenschutz (TEL) des Kreises Pinneberg unterstützt worden. Für die weiteren Planungen sollte auch ein Fachberater des THW hinzugezogen werden, um die vielfältigen Möglichkeiten des THW in die weiteren Planungen optimal einzubeziehen. Vor allem durch die Größe des Gebäudekomplexes und das in recht großer Höhe brennende Dämm- und Dachdichtungsmaterial war ein umfassender Plan nötig, um dem Feuer beizukommen. Das Feuer fraß sich auch tief in die Holzbinder, die die Tennishalle trugen, und war auch aus diesem Grunde schwierig zu löschen. Immer wieder führten Glutnester im Holz zu Rückzündungen.

Bevor nun Schaummittel in großem Umfang eingesetzt werden, sollte sichergestellt sein, dass kein Löschwasser mit dem Schaubildnern oder anderen wassergefährdenden Stoffen in das Flüsschen Düpenau ablaufen konnte. Auch bei dem Feuer in Wedel hatte sich die Zusammenarbeit von Feuerwehr und THW in diesem Aufgabenfeld bewährt.

Gemeinsam wurden nun Pläne entwickelt, wie man mit einsturzgefährdeten Bauteilen umgehen, die Sicherung der Regenwasser- und Oberflächengewässersysteme vor kontaminiertem Löschwasser gewährleisten und die Brandbekämpfung mit Mitteln des THW wirksam unterstützen könnte.

Den ersten Einsatzauftrag erhielten Fachgruppen Räumen des THW, die mit ihren Baumaschinen sowohl einsturzgefährdete Bauelemente sicher niederlegen können, als auch Trümmer von Wegen und Flächen befreien und so wieder zugänglich für die Löscharbeiten machen können. Der Unterschied zu einem kommerziellen Baugerät: Die Fahrer der Bergungsräumgeräte des THW arbeiten wenn nötig unter Atemschutz (Pressluftatmer in der Fahrerkabine) und sind so vor dem giftigen Brandrauch geschützt. Aus den Ortsverbänden Barmstedt und Hamburg-Altona rückten die Radlader auf Tiefladern an, die Anfahrt aus Barmstedt wurden auf Youtube dokumentiert. Für die Organisation des THW-Einsatzes wurde ein Untereinsatzabschnitt gebildet, der durch den Zugtrupp des THW-OV Pinneberg geleitet wurde. Der Pinneberger Zugführer übernahm es also, die Verbindung der Einsatzleitung der Feuerwehr mit den Kräften der verschiedenen THW-Ortsverbände aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Im Kreis Pinneberg übernimmt diese Aufgabe stets der örtlich zuständige Technische Zug. Die Gemeinden des Kreises sind dazu den drei OV fest zugeordnet.

Mit den Bergungsräumgeräten (Radlader mit Anbaugeräten) der Ortsverbände Hamburg-Altona und Barmstedt wurden dann Teile des brennenden Gebäudes absichtlich niedergelegt und so dem plötzlichen Einsturz vorgebeugt. Verkehrsflächen wurden freigeräumt und durch Erdarbeiten Zuwegungen neu geschaffen.

Im weiteren Verlauf wurden zwei Bergungsgruppen des Technischen Zuges Pinneberg in den Einsatz eingebunden. Mit der Ausstattung des GW-Umwelt wurden Vorkehrungen für die Rückhaltung kontaminierten Löschwassers getroffen. Später mussten Teilweise unter Atemschutz Bauelemente aus Holz, Aluminium und Verbundmaterial aufgetrennt und so Zugang zu Glutnestern eröffnet werden.

Um größere Abschnitte der Ruine für Löscharbeiten zugänglich zu machen, wurden ebenfalls die Radlader eingesetzt. Wie vielseitig die Bergungsräumgeräte (Radlader) des THW einsetzbar sind, wurde dabei einmal mehr deutlich. Durch öffnen von Wänden mit dem Tiefenlöffel und Anheben von Dachteilen mit der Radladerschaufel erreichte das Löschwasser bis dahin verborgene Glutnester.

Allerdings haben die Radlader des THW auch Grenzen: Gegen Mitternacht wurde ein gewerblicher, schwerer Kettenbagger mit langer Ausladung eingesetzt, um weitere Gebäudeteile in Massivbauweise zu öffnen. Eine kontrollierte Durchzündung sollte bewirken, dass sich keine brennbaren Gase in abgeschlossenen Räumen sammeln konnten. Auch um Mitternacht stand immer noch ein deutlich erkennbarer Feuerschein über dem Eingangsbereich, der einem fortdauernden Brand in den Zwischendecken zugeschrieben wurde. In gemeinsamer Anstrengung konnte auch das Feuer endlich gelöscht werden.

Noch bis zum Sonnenaufgang arbeiteten THW und Feuerwehr Hand in Hand, um dem Feuer den gar aus zu machen. Gegen 05:00 Uhr wurden die Pinneberger THW-Helferinnen und Helfer aus dem Einsatz entlassen. Die Feuerwehr Schenefeld war noch weit in den Tag hinein mit Nachlöscharbeiten beschäftigt.


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