Am frühen Donnerstagmorgen war die Feuerwehr Wedel zu einem Großfeuer in einem Gebäudekomplex an der Rissener Straße gerufen worden. Der Brand hatte sich schnell über den gesamten Dachstuhl mit einer Grundfläche von knapp 2.000 Quadratmetern ausgebreitet. Es wurden weitere Feuerwehrkräfte aus Pinneberg, Holm und Tornesch sowie aus Hamburg alarmiert. Hinzu kam die Technische Einsatzleitung Katastrophenschutz des Kreises Pinneberg sowie die Komponente Wasserversorgung der Kommunalen Feuerwehrbereitschaft. Kurz nach 7 Uhr wurde ein Fachberater des THW alarmiert.
Zusammen mit der Feuerwehr, dem Autokran aus Hamburg und zwei Kränen des THW haben die ehrenamtlichen Katastrophenhelfer zunächst Stahlträger und Wellbleche eines eingestürzten Teils des Daches soweit beseitigt, wie es möglich war. Nun konnten die darunterliegenden um Glutnester abgelöscht werden. Dabei kam erneut der Polygreifer zum Einsatz, der an dem 27 Metertonnen Anbaukran der Fachgruppe Wassergefahren montiert werden kann.
Parallel dazu pumpte eine zweite Gruppe des Technischen Zuges Pinneberg, Löschwasser aus einem tiefliegenden Teil des Grundstücks in die Kanalisation ab. Dies erfolgte in Absprache mit Verantwortlichen des Abwasserzweckverbandes und Anpassung der Kläranlage. Mitarbeiter des AZV wiesen die THW-Helfer vor Ort genau ein, damit auf jeden Fall die geeignete Rohrleitung nach Hetlingen genutzt wurde. Mit Pumpen des Kreises Pinneberg - Katastrophenschutz - konnte das Wasser schnell beseitigt werden. Um die Tauchpumpen effektiv einsetzen zu können, hatten die Einsatzkräfte ein Kanalrohr abgesperrt und dann das Wasser aus dem Schacht der Regenwasserkanalisation abgepumpt.
Diese Maßnahme wurde erforderlich, weil sich an der tiefsten Stelle des zuvor vollkommen trockenen Parkplatzes ein kleiner Teich bildete, dessen weiter steigender Wasserspiegel elektrische Bauteile einer Drehleiter erreichte, die an dieser Stelle weiterhin gebraucht wurde, um das Feuer zu löschen. Durch den Einsatz des THW konnte die Feuerwehr ihren Einsatz fortsetzen und das Löschwasser wurde nicht länger über die Rohrleitungen für die Oberflächengewässer abgeleitet, sondern zunächst in der Kläranlage gereinigt.
Bis dahin war das Löschwasser über die Oberflächenentwässerung in ein Regenrückhaltebecken abgeflossen und dort deutlich sichtbare Verschmutzungen hinterlassen. Das THW brachte zum Schutz des Gewässers absorbierendes Material aus, um mineralölhaltige Flüssigkeiten zu binden.
Von halb neun bis halb zwei Uhr waren 25 Helferinnen und Helfer mit sechs Fahrzeugen des THW-OV Pinneberg am Einsatz beteiligt. Gegen halb drei konnten die Ehrenamtlichen zu ihren Familien zurückkehren, nachdem sie zuvor die volle Einsatzbereitschaft in der Unterkunft am Hafen wieder hergestellt hatten.