Kutter sank im Haseldorfer Hafen - Einsatz für zwei Feuerwehren und das THW

Kurz vor Mittag riefen die Funkalarmempfänger die Helferinnen und Helfer des THW zum Einsatz. Vollalarm für Feuerwehr Wedel und THW Pinneberg ...

Haseldorf. Kurz vor Mittag riefen die Funkalarmempfänger die Helferinnen und Helfer des THW zum Einsatz. Vollalarm für Feuerwehr Wedel und THW Pinneberg auf Anforderung der Feuerwehr Haseldorf!

Der TZ Pinneberg rückte mit zwei MTW, GW-Umwelt, GKW I und zum ersten Mal mit dem erst im März offiziell übernommenen Mehrzweckarbeitsboot zum Einsatz aus. Als erste Maßnahme wurde das Wrack mit ca. 60m Ölsperren (60 cm hoch) eingeschlängelt (Bild 1), um die weitere Ausbreitung der in geringen Mengen auftreibenden Kraft- und Schmierstoffe zu verhindern. Der Hafen Haseldorf liegt mitten in einem ökologisch sensiblen Natur- und EU-Vogelschutzgebiet.

Durch den umsichtigen Einsatz von geeigneten Mehrwegölbarrieren und absorbierenden Einwegsperren können die erfahrenen Katatstrophenschützer von Feuerwehr und THW die Natur vor weiterem Schaden bewahren. Nach Abschluss dieser Notmaßnahmen entwickelten der Einsatzleiter der Feuerwehr Haseldorf und der Kreiswehrführer den Einsatzplan, zusammen mit dem Wehrführer der Feuerwehr Wedel und dem Zugführer des TZ Pinneberg, als Fachberater. Da der ca. 24 t schwere, ehemalige Fischkutter zu weit von der Kaimauer entfernt gesunken war, konnte er nicht aus dem Wasser gehoben werden. Die Einsatzleitung beschloss daher, sich den Tideeinfluss zunutze zu machen.

Durch das Ablaufen des Elbwassers würde der Havarist, von dem jetzt nur einige Teile der Aufbauten zu sehen waren, vollständig trocken fallen. Der Rumpf sollte dann leergepumpt und die Lecks behelfsmäßig verschlossen werden. Mit der Flut würde das dann leere Boot wieder aufschwimmen und kann an die Kaimauer geschleppt werden. Dort sollten dann noch die Betriebsstoffe abgepumpt werden, bevor der Kutter mit Autokränen an Land gehoben wird.

Zur Umsetzung dieses Plans übergaben Feuerwehr Wedel und THW größere Elektrotauchpumpen und eine geeigneten Stromerzeuger an die Feuerwehr Haseldorf und rückten wieder ab. Von einem kleinen Boot aus führte die örtliche Feuerwehr so die Lenz- und Dichtarbeiten aus.

Gegen 18:00 Uhr trafen dann Spezialisten der Feuerwehr Wedel mit ELW und GW-Umwelt, das THW mit erfahrenen Ölschadenbekämpfern und der Bergung, sowie die Kranfirma Kühl aus Elmshorn wieder an der Einsatzstelle ein. Am Haken eines kleinen Schubbootes (Dachs) und dirigiert durch das Mehrzweckarbeitsboot des THW wurde der inzwischen wieder so weit flotte Havarist an die Kaimauer verholt. Dort pumpte das THW den Betriebsstofftank aus (Bild 2). Das Gasöl wurde mit einer ex-geschützten, selbstansaugend arbeitenden Pumpe (Indux) in Fässer umgefüllt, die zur Ausstattung des GW-Umwelt des THW gehört. Die Fässer standen einer kleinen Schute der Küstenschutzverwaltung, die später aus dem Wasser gekrant wurde, um die Entsorgung durch den Fachbetrieb sicher an Land durchführen zu können.

Das nun so weit gesicherte Boot wurde nun durch die THW-Helfer an die Haken der beiden Autokräne (100 und 120mt) angeschlagen. Dabei half ein Taucher der Feuerwehr Haseldorf. Koordiniert durch den Einsatzleiter der Firma Kühl wurde der Rumpf des Havaristen nun durch beide Kräne gleichmäßig angehoben und zwischen den beiden schweren Fahrzeugen hindurch auf die Kaimauer geschwenkt. Feuerwehr und THW hatten dort eine behelfsmäßige Unterkonstruktion gefertigt, auf der der Kutter sicher abgestellt werden konnte. Im Schein der Flutlichter der Einsatzstellenbeleuchtung wurde der Einsatz mit dem bergen der Ölsperren gegen 23:00 Uhr vor Ort abgeschlossen, ab 0:00 Uhr war der TZ wieder einsatzbereit an der OVU.

Siehe bitte auch: www.thw.de und www.lv-hhmvsh.thw.de Kreisfeuerwehrverband Pinneberg und KFV auf Polizeipresse Feuerwehr Wedel Pinneberger Tageblatt

Uetersener Nachrichten vom 06.07. und 07.07.2006 Pinneberger Zeitung


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