Am frühen Morgen des 10. August kam es im Stromnetz rund um das Firmengelände der Firma Holcim in Schalkholz zu erheblichen elektrischen Überspannungen. Große Elektromotoren treben die meisten In allen ortsfesten Analgen des Kieswerkes an. Die Überspannungen hatten schlimme Folgen, sodass einige Mitarbeiter bei ihren Arbeiten auf und mit den Anlagen zum Teil schwer verletzt wurden. Es kam auch zu einer Explosion. Aufgrund des losen Untergrundes und der hohen Lage der Anlagen wurde das Technische Hilfswerk hinzugezogen, um die örtliche Feuerwehr bei ihren Rettungsarbeiten zu unterstützen. Dabei geht insbesondere von den aufgespülten Flächen und den steilen Böschungen eine erhebliche Gefahr auch für die Einsatzkräfte aus. Nur auf den angelegten Wegen können die schweren, blauen Einsatzfahrzeuge sicher verkehren, sodass der Erkundung und Planung jeden Einsatzes und die Abstimmung der Maßnahmen aufeinander von Bedeutung ist.
Das war das Szenario für eine groß angelegte Übung des THW-Regionalbereichs Neumünster, an dem eine Bergungsgruppe, die Höhenrettung und der 78-Metertonnen Ladekran des Ortsverbandes als Einzelfahrzeug teilnahm. In der Früh rückten die Kräfte aus Pinneberg ab, trafen sich auf der BAB-A 23 mit der Gruppe aus Barmstedt und erreichte den Bereitstellungsraum. Nun folgte die organsierte Aufnahme der Kräfte am Meldekopf und die Disposition nach Dringlichkeit des Einsatzes durch die Einsatzleitung vor Ort. Etwas untypisch für „THW-Lagen“ hatten es die Kräfte aus Pinneberg an allen Übungsstellen mit „verletzten“ Personen zu tun.
Ein desorientierter, schwer eingetrübter „Patient“ mit Verdacht auf Schlaganfall musste aus dem riesigen Radlader des Kieswerkes gerettet werden. Die Helfer betreuten ihn weiter, bis ihn der Rettungsdienst, dargestellt vom DRK-Ortsvereins Brunsbüttel, übernehmen konnte.
An der zweiten Einsatzstelle war ein Betriebsangehöriger von einer Lafette mit Raupenfahrwerk überrollt worden. Seine Beine waren zwischen dem weichen Sand und dem Kettenfahrgestell eingeklemmt. Hier musste zunächst der schwer geschockte Kollege aus dem Gefahrenbereich gebracht werden, bevor die Helferinnen und Helfer den Patienten durch Ausgraben des Sandes unter der Fahrzeug schonen aus seiner misslichen Lage befreien konnten. Der Patient war schwer gequetscht und auch nicht ansprechbar, hatte aber keine offenen Blutungen.
An der dritten Einsatzstelle stellte der Einsatzort die Herausforderung dar. Der Fahrer des Schwimmbaggers war durch einen elektrischen Schlag getroffenen worden und zeigte entsprechende Symptome. Das Baggerschiff ist durch einen ca. 100 langen, sehr schmalen Steg mit dem Land verbunden. Die Retter konnten auf diesem Schwimmsteg zum „Patienten“ gelangen, doch eine schonende Rettung schien auf diesem Weg unmöglich. So wurde entschieden das M-Boot des Ortsverbandes Heide anzufordern. Der Transport über den Tagebauteich verlief schnell und schonend.
Parallel zur Bergungsgruppe wurden der Ladekran und die Höhenrettungsgruppe zu den Einsatzstellen zur Unterstützung angefordert, an denen sie von besonderem Nutzen waren. Hier sollten die Bergungsgruppen Erfahrungen mit diesen Einsatzverfahren zur Rettung aus Höhen und Tiefen sammeln. Die Einsatzorte waren das große Schaufelrad, dass zur Durchmischung und Trocknung des heraufgespülten Sediments genutzt wird, und die gut 10 Meter hohen Zentraleinrichtung der Siebstrecke.
Mit der Erfahrung des Vorjahres konnten diese Aufgaben zur vollen Zufriedenheit der strengen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter des DRK, des Werkes und vom THW der Region gelöst werden.
Vielen Dank an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem OV, die Organisatoren des THW-OV Heide, der THW-Regionalstelle Neumünster und der Gruppe „Prüfer Grundausbildung der Region Neumünster“. Es hat wieder viel Spaß gemacht!