Monrovia/Pinneberg. Seit dem 5. April ist der Pinneberger THW-Helfer René Huß nun für die internationale Blauhelmtruppe „UNMIL“ der Vereinten Nationen in Liberia im Einsatz. Von dem langen Flug über Brüssel mitten in die krisengeschüttelte Region im Westen Afrikas hat er sich gut erholt.
In verschiedenen E-Mails berichtete er inzwischen von seiner Unterbringung, von seinen Aufgaben, dem Leben dort und den weiteren Umständen. Alle Nachrichten enden mit der Feststellung – „Ein Glück: Mir geht es gut!“ In der Regel fährt der kleine Trupp an sechs Tagen in der Woche von seiner „base of mission“ im Süden der Hauptstadt durch das Stadtzentrum zur Werkstatt der UNMIL. Es ist vorrangige Aufgabe der Deutschen die Stromerzeuger der in Liberia stationierten UN-Friedentruppe zu warten und ggf. zu reparieren.
Der gelernte Kfz-Mechaniker (Nutzfahrzeuge) ist von seiner Elmshorner Firma Kühl-Krane für diesen Einsatz freigestellt worden. "Die Erfahrungen aus diesen vier Wochen werden der Firma noch Jahre zugute kommen!" so die Einschätzung des Firminhabers, als die Anfrage ihn erreichte. Erst den Gabelstapler zu reparieren, den man benutzen muss um mit der eigentlichen Aufgabe überhaupt anfangen zu können oder einen Turbolader zu zerlegen, zu reparieren und wieder einzubauen, das sind Beispiele für Arbeiten, die einen in dieser Werkstatt erwarten. Dazu kommt, dass die Arbeit bei Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit wesentlich anstrengender ist und daher länger dauert. Den eigenen Körper muss man vor den intensiven Sonnenstrahlen schützen, wenn man die klimatisierte Werkstatthalle doch einmal verlassen muss.
Bei der Zusammenarbeit mit den Angestellten von vor Ort sind Sprachprobleme und Missverständnisse allgegenwärtig. Die erfahrenen Monteure aus Deutschland unterstreichen ihre Erklärungen daher stets mit ausdrucksstarken Gesten. Doch warum sie eine Aufgabe so und nicht anders angehen, kann man nicht immer nur durch zeigen verdeutlichen. Insbesondere dann hilft die afrikanische Unbeschwertheit und der gelebte Optimismus, den Europäer in Afrika zwar vorfinden, sich selbst aber angesichts der Situation oft nicht erklären können; auch hier ist eigenes Erleben durch nichts zu ersetzten!