Stadt Schenefeld,

Sicherheit in der Tiefe

So vielfältig wir die Gefahren in den Anlagen des supraleitenden Linearbeschleunigers European XFEL, Schenefeld (Krs. Pinneberg), sind die Aufgaben der dortigen Fachkraft für Arbeitssicherheit und Strahlenschutz. Um allen Anforderungen gerecht zu werden, braucht die internationale Einrichtung viele Partner – auch für die Sicherheit der Menschen in der Anlage.

Am Seil aufsteigen - hier müssen Kraft und Technik zusammenkommen, sonst wird es sehr hart.

Mindestens sechs Meter Erdreich liegt über jedem Abschnitt des 3,4 km langen Bohrtunnels, der von Hamburg-Bahrenfeld bis ins Schleswig-Holsteinische Schenefeld reicht. Bis zu 40 Meter unter der Nachbarstadt von Pinneberg liegt die Sohle der Anlage und die große Experimentierhalle ist so hoch, wie 6 Linienbusse übereinander. Gefahren aus elektrischem Strom, starken Elektromagneten, tiefkalten Gasen, elektromagnetischer Strahlung und eben der Höhe des konkreten Arbeitsortes muss er im Auge zu behalten, um die Sicherheit für fast 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am XFEL sicherzustellen, die in, an und um die Anlage herum arbeiten.

Für seilunterstütze Rettungsverfahren kooperieren THW, DESY und XFEL seit 2010. Auch wenn bisher hier kein Einsatz erforderlich wurde, ermöglicht es Herr Prollius den ehrenamtlichen Einsatzkräften der Höhenrettung Kreis Pinneberg immer wieder, auch in „seinen“ Anlagen zu üben. Neben den Seiltechniken sind Zugänge, Orientierung und natürlich die vielfältigen physischen Gefahren für die Retter selbst Inhalte dieser Führungen an den ehrenamtsverträglich gewählten Samstagen.

An diesem Wochenende waren 15 Helferinnen und Helfer der Höhenrettung Kreis Pinneberg mit zwei Fahrzeugen und ihrem Anhänger an den Anlagen unter Schenefeld, um Seilrettung 26 Meter unter Tage zu üben. In der unterirdischen Experimentierhalle wurden verschiedene Seilrettungstechniken aus 15 Meter „Höhe“ durchführt. An drei Stationen wurde Vorsteigen geübt, vertikal, horizontal und Aufsteigen am Seil.

Mit dabei sechs neue Anwärter von Freiwilligen Feuerwehren und aus dem THW. Anfang 2023 haben sie die Grundausbildung zum Höhenretter aufgenommen. An diesem Vormittag übten sie den Umgang mit der Basis-Ausstattung und absolvierten erste Gewöhnungsübungen für die Arbeit in größeren Höhen. Die „alten Hasen“ wiederholten eingeübte Verfahren und verfeinerten ihre Technik. Es gilt eine gewisse Routine zu entwickeln, um sich im Einsatz voll auf den Patienten und die Herausforderungen der Einsatzstelle konzentrieren zu können.

THW und Feuerwehr bedanken sich herzlich bei Herrn Michael Prollius (Fachkraft für Arbeitssicherheit und Strahlenschutz der European XFEL GmbH) für die gute Zusammenarbeit. Die kleine Führung durch die Forschungseinrichtung von europäischem Rang hat viel Spaß gemacht und einen besonderen Blick in einen sehr speziellen Teil unseres Einsatzgebiets eröffnet – vielen Dank!


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