Das THW kommt meist unterstützend zum Einsatz. Bei unserem Eintreffen ist die Chaosphase meist überwunden und wir bekommen klare Aufträge, ein Detailproblem zu lösen. An diesem Abend hatte der Zugführer aber mehr vor: Er wollte sehen, wie sich die Helferinnen und Helfer der Bergungsgruppe schlagen würden, wenn sie alleine und als Erste eine "Einsatzstelle" erreichen würden. Als "Notfallort" wurde einmal mehr der alte Bunker auf dem Gelände des Bauhofs Wedel (Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe-Nordsee) hergerichtet. Als „Unfallfahrzeug“ kam der neue MTW-OV zum Einsatz. Die Rolle des Fahrzeugführers übernahm ein THW-Helfer, während unsere Übungspuppe als „verletzte Person“ im Gebäude versteckt wurde. Zum Ereigniszeitpunkt war es bereits dunkel.
Nachdem der GKW 1 am Notfallort zum Stehen gekommen war, verschafften sich Gruppenführer und Melder einen Überblick über die Einsatzstelle. Der Truppführer setzte einen Trupp zur Absicherung der Einsatzstelle ein und gab dem Rest der Mannschaft die Aufgabe, den Beleuchtungseinsatz vorzubereiten. Die Akkulampen für den schnellen Einsatz wurden bereitgestellt und der Generator für die Flutlichtstrahler bereitgemacht.
Nachdem feststand, dass eine Personenrettung erforderlich werden würde, musste es nun schnell gehen, wie bei der Feuerwehr! Der Melder betreute den „Verletzten“ und der Gruppenführer befahl dem 1. Trupp zur Menschenrettung vorzugehen. Der Truppführer sollte mit dem zweiten Trupp die Erkundung fortsetzen. Bevor die Person aus dem Haus gerettet werden konnte, mussten einige Schnellspannstützen verbaut werden, um die Sicherheit der Einsatzkräfte gewährleisten zu können. Danach wurde die zweite „verletzte“ Person aus ihrer Zwangslage befreit und zur Verletztenablage gebracht, wo sie durch den Rettungsdienst übernommen worden wäre.
In der Abschlussbesprechung würdigte die Zugführung die Maßnahmen, gab noch ein paar Tipps und beendete dann sehr zufrieden diese besondere Einsatzübung in Wedel.