Appen/Pinneberg. Es war kurz nach acht Uhr am Abend des 26. Mai 2009, als der Disponent der „Leitstelle West“ sich in der THW-Unterkunft meldete. An diesem Dienstag führten der OV-Stab, Zugtrupp und die beiden Fachgruppen ihren regelmäßigen Ausbildungsdienst durch, daher war die „Wache“ besetzt. An einer Einsatzstelle der Feuerwehr Appen gäbe es Probleme, die sich auch unter Hinzuziehung eines örtlichen Fachunternehmens und der aus der Kreisstadt Pinneberg nachalarmierten Drehleiter nicht recht lösen ließen: Der starke Wind mit Sturmböen hatte eine Linde in ca. 4m Höhe abgebrochen. Der obere Stammteil fiel gegen einen Nachbarbaum und auch dieser Stamm riss in der Längsachse auf. Beide Bäume hingen nun in Richtung eines Transformatorenhauses und bedrohten zwei landwirtschaftliche Gebäude. Mit dem Autokran der Fachgruppe Brückenbau des THW wurde der angebrochene Stammteil Stück für Stück angehoben, nachdem je ein Helfer der Feuerwehr und des THW diesen aus dem Korb der Drehleiter heraus angeschlagen hatten. Damit war das erste Problem gelöst. Die zweite Linde, rund 20m hoch und innen ebenfalls hohl. Sie hatte einen Stammdurchmesser am Stock von über 110 cm und war deutlich zu schwer für den kleinen Autokran (25t) des THW. Zur Sicherung der Scheune wurde der Baum im Winkel zu dem immer noch sehr böig wehenden Wind an die Seilwinde (5t) des Gerätekraftwagens I (GKW I) des THW angeschlagen. Die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Appen zerlegten inzwischen den ersten Stamm mit Motorsägen und leuchteten die Einsatzstelle mit Flutlicht aus. Erneut wurde die Drehleiter in Stellung gebracht, um das Ende des Windenseils sicher und hoch genug am Stamm anbringen zu können. Unter leichter Vorspannung der 5t-Seilwinde sägte ein Motorsägenführer des THW die angeschlagene Linde dann an und verließ den Gefahrenbereich. Der Windenführer zog den Baum dann in einem zweiten Arbeitsschritt mittels der eingebauten Seilwinde über den Schwerpunkt. Gleich nachdem der zweite Stamm auf die Straße schlug heulten die Motorsägen von Feuerwehr und THW, um die Zufahrt zu dem Gewerbebetrieb wieder frei zu räumen. Dabei half der Betriebsleiter mit seinem Radlader tatkräftig. Die ganze Aktion dauerte insgesamt rund 3 Stunden. Im Einsatz waren die Freiwillige Feuerwehr Appen mit 22 Kameradinnen und Kameraden, TLF 16, LF 16 und MZF, die Freiwillige Feuerwehr Pinneberg mit 3 Mann Besatzung und Drehleiter und das THW mit 7 Helfern, GKW I und Autokran (25t). Mit dem Dank der Betroffenen und nach einer gemeinsamen Stärkung in der Feuerwache Appen rückten die Pinneberger Kräfte gegen 0 Uhr in ihre Heimatstandorte ab.
Zwei Linden am Schäferhof (Appen) beschäftigen Feuerwehr und THW
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