Während es am Montag um die gemeinsame Rückschau ging, versuchte man sich am Donnerstag an einem Blick in die Zukunft. Im Mittelpunkt stand die Konzeption Zivile Verteigung der Bundesregierung und den besonderen Betrachtungswinkel des Parlaments beschreibt der Begriff „gesellschaftlicher Wandel“. Die Fachleute für den Bevölkerungsschutz der SPD-Fraktion des Deutschen Bundestages wünschte sich eine unmittelbare Rückmeldung der Praxis, um einen aktuellen Einblick zu bekommen und mehr über aktuelle Entwicklungen zu erfahren. Nach einigen Initialvorträgen, gehalten unter anderem von dem Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes und dem THW-Vizepräsidenten, stellte man den Anwesenden vom Podium aus einige Leitfragen. Entlang der Fragestellungen entwickelte sich die weitere Diskussion. Gefragt wurde unter anderem:
- Welche Folgen hatte die Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht für die Gewinnung Freiwilliger? und
- Wirkt sich die offenbar zunehmende Gewalt gegen Einsatzkräfte auf das ehrenamtliches Engagement aus?
- Welche Schutzlücken sind heute schon erkennbar oder für die Zukunft zu befürchten?
Aus der Sicht des THW-OV Pinneberg kamen viele wichtige Punkte zu Sprache. Deutlich wurde auch, wie weit das Spektrum der Aufgaben und Anforderungen reicht, dass im aktuellen Zivilschutzkonzept beschrieben wird. Es geht weit über die Aufforderung, individuell vorzusorgen, hinaus und fordert alle Akteure auf, potentielle Ereignisse gemeinsam zu identifizieren und Maßnahmenpläne zu entwickeln, um im Falle eines Falles die absehbaren Folgen für uns alle begrenzen wirksam zu begrenzen.
Am Montag, den 19. September 2016, empfing Herr Minister de Maizière rund 70 Einsatzkräfte des THW im BMI. Die zu dem Termin Eingeladenen waren im zurückliegenden Jahr für die Bundesregierung im Ausland eingesetzt. Es ist das dritte Mal, dass sich der oberste Dienstherr des THW persönlich bei ehren- und hauptamtlichen THW-Angehörigen bedankt und sich in vielen Gesprächen einen persönlichen Eindruck von der Praxis der internationalen humanitären Auslandshilfe verschafft. tischweise gruppiert nach Einsatzorten, wie zum Beispiel Kurdistan-Irak, Tunesien, Griechenland, Türkei und Finnland oder den internationalen Projekten zugeordnet, fokussierten sich die Gesprächsinhalte.
Der Einladung des Ministers waren auch Mitglieder des diplomatischen Chors gefolgt, so dass mancher Botschafter eines Einsatzlandes ein detailliertes Bild der Arbeit des THW in seinem Heimatland gewinnen konnte. Das Auswärtige Amt (AA) begleitete die Veranstaltung mit Fachleuten für humanitäre Hilfe und dem Leiter der Krisenzentrale. Diese Kollegen unterstützen professionell und stellen die Finanzierung vieler THW-Einsätze aus Haushaltsmitteln des AA sicher.
In seiner Rede ging der Bundesminister besonders auf die Herausforderungen für Arbeitgeber und Familien ein, wenn das THW die Einsatzkraft in Anspruch nimmt: „…da es sich hierbei ja nicht nur um ein paar Stunden der Abwesenheit handelt.“ Den Dank der Einsatzkräfte übernahm in diesem Jahr ein Helfer aus Pinneberg, der im Frühjahr 2016 im Irak eingesetzt war. Dort betreut das THW die Infrastruktur großer Lager für Flüchtlinge und Binnenvertriebene und unterstützt den Aufbau eines leistungsfähigen Bevölkerungsschutzes in der autonomen Region Kurdistan-Irak.