Über Wochen hat der kalte Ostwind hat das Wasser der Ostsee nach Westen getrieben. Der so genannte „Rückschwappeffekt" bedroht nun die Küstenorte in Dänemark und Schleswig-Holstein. Hinzu kommt eine extrem schnelle Schneeschmelze, denn für die nächsten Tage ist der Sprung der Lufttemperatur auf frühlingshafte + 16°C in wenigen Stunden vorhergesagt. Die Katastrophenschützer mit ihren Groß- und Havariepumpen erkennen das Gefahrenpotential! Wenn man ihre Pumpen mit Leistungen von 8.000 bis 15.000 Litern pro Minute an den besten Standorten aufstellt, kann man den befürchteten Schaden aber vielleicht noch verhindern, auf jeden Fall aber mindern.
Dies war die Aufgabenstellung für 14 Helferinnen und Helfer des für den Einsatz im Ausland aufgestellten Moduls „High Capacity Pumping" (HCP). Der THW-Länderverband Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein hat die Einheit aufgestellt, die im THW „HCP-Elbe" genannt wird. Insgesamt fünfunddreißig Männer und Frauen, 2 Mannschaftstransportwagen, 4 LKW, 3 Pumpenanhängern und über 3 Kilometer Schlauchmaterial stehen als Einsatzmittel zur Verfügung. Der Teamleader (TL) und der Chief of Operation (CoO) teilen sich die Leitungsaufgaben: Der TL sorgt für den äußeren Rahmen und so hat sein CoO Kopf und Hände frei für den effektiven Einsatz der Spezialtechnik.
Die Mitglieder der Experteneinheiten treffen sich zwar drei- bis viermal im Jahr. Alle verstehen ihr Handwerk hervorragend. Das THW hat sie ausgewählt und durch Impfungen und Lehrgänge für den Auslandseinsatz speziell weitergebildet. Wenn sich die Gruppe an Wochenenden trifft um zu Üben und Spezialkenntnisse zu vertiefen, dauert es jeweils nur wenige Minuten bis sich „Einheit" nach innen und außen wieder ausbildet. Man kennt sich, man schätzt sich und zusammen sind die Aufgaben schnell bewältigt. Am Rande bleibt Zeit, sich über die Arbeit im Ortsverband auszutauschen, über Einsätze, technische Neuerungen und Privates.