Mit kurzer Vorhersage erfolgte die Warnung zu Recht: Sturmtief Christian entwickelte kurz nach dem Mittag seine volle Kraft. In Pinneberg kam es in ganz kurzer Zeit zu einer erheblichen Anzahl von Sturmschäden. Dabei wurden Autos und Häuser beschädigt und Straßen versperrt. Um kurz vor 15:00 Uhr entschied sich der Wehrführer von Pinneberg Hilfe durch das THW anzufordern. Die Nachbarwehren waren zu dem Zeitpunkt bereits im Einsatz.
Der Zugführer des THW-Pinneberg übernahm eine Reihe von Erkundungsaufträgen und setzte dann eine Gruppe nach der anderen ein. Der Gerätekraftwagen der 1. Bergungsgruppe und MAN-Ladekran der Fachgruppe Wassergefahren bildeten ein Team. Die zweite Mannschaft nutzte den Mehrzweckkraftwagen der 2. Bergungsgruppe und fuhr in Begleitung des neuen LKW-Ladekran der Fachgruppe Brückenbau in den Einsatz.
Die Aufträge waren vielfältig und die Technik hat sich toll bewährt. Am Haken des neuen Krans konnten mehrere Problembäume sicher gelegt werden. Einen Baum konnte die Fahrzeugbesatzung von einem PKW heben und zuletzt war der Kran mehrere Stunden als Festpunkt für die Höhenrettungsgruppe im Einsatz, die in Zusammenarbeit mit der dortigen Feuerwehr und dem THW-Elmshorn bei der Sicherung einer Dachfläche in Uetersen half.
Einen besonderen Einsatz brachte ein schwerer Sturmschaden an der neuen THW-Unterkunft in Wahlstedt mit sich. Die Anforderung der Helfer aus dem Nachbarkreis: „Schicken Sie den Baufachberater nach Wahlstedt!“ Die Sicherung der beschädigten Unterkunft sollte gemeinsam geplant werden. Für Henning Kühl ist es der dritte Einsatz in dieser Spezialfunktion. Kurz sah es so aus, als wäre für ihn ein weiterer Einsatz in Quickborn zu leisten. Die dortige Feuerwehr hatte zunächst das THW-Pinneberg alarmiert, wegen der Aufteilung der örtlichen Zuständigkeit wurde dieser Einsatz jedoch an das THW-Barmstedt weitergeleitet.
Ergebnis der Nacht: 11 Einsatzstellen mit Bäumen, 2 Dachflächen und je ein Einsatz für 7 Höhenretter und den Baufachberater. Die Einsatzkräfte konnten viele Erfahrungen sammeln und die Zusammenarbeit war vielleicht durch die angenehmen Temperaturen und das trockene Wetter ausgesprochen kameradschaftlich. Offen bleiben Fragen zur Koordination an diesem Nachmittag. Es schien so, als wäre es zeitweise aus technischen Gründen nicht möglich gewesen, die angeforderten Einsatzkräfte zu alarmieren. Doch das wird sich sicher aufklären lassen.
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