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Pinneberg-Thesdorf,

Sonntags sägen?

Vielleicht durch das Gewitter am Abend oder den finalen Fortschritt der Stockfäule ausgelöst, stürzte eine Roteiche auf dem Anwesen einer Seniorenresidenz um und durchschlug die Dachhaut. Ein wichtiger Grund, um ausnahmsweise auch am Sonntag mit Motorsägen zu sägen...

Ehrenamtliche des Bundes im Einsatz!

Wie genau es sich zugetragen hat, wissen wir nicht. Doch eine starke Roteiche wurde heute Morgen auf der Fluchttreppe des Altenheims im Pinneberger Stadtteil Thesdorf entdeckt. Die um 08:19 Uhr alarmierte Feuerwehr konnte keine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben feststellen, stufte die Beseitigung des Baums von der Fluchttreppe jedoch als „dringend“ ein. Nach Rücksprache mit dem Betreiber das Altenheims wurde das THW an die Einsatzstelle gerufen, damit Kräfte und Mittel der FFw Pinneberg wieder für gesetzliche Aufgaben der Kommune zur Verfügung stehen würden.

Unser Zugführer erreichte die Einsatzstelle gegen 09:00 Uhr und wurde vom B-Dienst der FFw Pinneberg in die Lage eingewiesen. Gemeinsam entwarfen sie einen Einsatzplan und um 09:24 Uhr alarmierte die Leitstelle West den Technischen Zug Pinneberg, der die Einsatzstelle von der FFw übernehmen sollte.

Der Gruppenführer der FGr N und Leiter der Höhenretter Kreis Pinneberg organisierte die Zusammenstellung der alarmierten Kräfte in der Unterkunft. Er veranlasste die Ergänzung der Ausstattung um einen Rollcontainer Elementarschaden und weitere PSA gegen Absturz aus dem Anhänger der Höhenretter. Mit GKW I und MzKW der FGr N rückten 14 Helfende dann mit „normaler Fahrt“ zur Einsatzstelle ab. Dort wartete der Zugführer mit seinem MTW-Zugtrupp auf die Kräfte. Er hatte inzwischen geeignete Abstellflächen und eine alternative Zuwegung zum beschädigten Gebäude erkundet.

An der Einsatzstelle angekommen trugen die Helferinnen und der Helfer Sicherheitsausrüstung, Motorsägen und Fällzubehör, zwei Spillwinden und Anschlagmittel in den hintersten Teil des Grundstücks. Eine beschwerliche Arbeit bei der Sommerhitze. Die Spillwinden haben jedoch viel körperliche Arbeit abgenommen. Im weiteren Verlauf bereitete die Bergungsgruppe den Motorsägen Einsatz vor, während Helfende der FGr N eine Umlenkrolle und Baum anschlugen und zwei Spillwinden mit 60 Meter Synthetik-Zugseil in Betrieb nahmen. Einige Äste ließen sich zudem gefahrlos von der Fluchttreppe aus einkürzen. So vorbereitet wurde der Baum im Ganzen ein kleines Stück vom Gebäude abgezogen. Mittels Sicherheits-Trennschnitt kürzten die Helfer den Stamm, um durch den stumpfer werdenden Winkel weiter zu entlasten. Bei ca. 70 Grad Neigung wurde der Baum dann mit der zweiten Winde auch vom Fluchttreppenhaus abgezogen und durch nachlassen von Seil an Winde 1 abgesenkt. Durch die gute Koordination kam das verbliebene Stammstück neben dem angeschlagenen Gebäude zu liegen. Am Boden wurde der Baumstamm dann noch zerlegt, um den Fluchtweg freizumachen, und das Holzpolter mit Flatterband gut erkennbar abgesperrt.

Das Fluchttreppenhaus wurde noch einmal begangen, um offensichtliche Schäden zu finden. Hier konnte das THW jedoch keine weiteren Feststellungen machen. So hergerichtet hat die HPR Hanseatische Pflegeresidenzen GmbH die Schadenstelle vom THW übernommen. Von ihr beauftragte kümmern sich nun um die Schließung der Dachhaut und die Instandsetzung des Giebels. Um 12:22 rückten die Ehrenamtlichen des Bundes wieder ein, um zu ihren Familien zurückzukehren; hoffentlich noch rechtzeitig für ein sonntägliches Mittagessen.


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